Im Kampf gegen die man­gel­haf­te (bzw. nicht vor­han­de­ne) Haus­auf­ga­ben-Moral grei­fen eini­ge (vor allem jün­ge­re) Kollegen/innen manch­mal zu päd­ago­gisch frag­wür­di­gen Maß­nah­men, die m.E. weit übers Ziel hinausschießen. 

Eine ver­brei­te­te Maß­nah­me ist, bei JEDER ver­ges­se­nen HA sofort die Eltern zu infor­mie­ren, die per Unter­schrift im HA-Heft oder auf einem eige­nen Zet­tel die Kennt­nis­nah­me doku­men­tie­ren müs­sen. Das Gan­ze läuft dann viel­leicht sogar noch unter dem wun­der­ba­ren Euphe­mis­mus der „Erzie­hungs­part­ner­schaft“ zwi­schen Schu­le und Elternhaus.

Als Vater von drei (gott­sei­dank nicht mehr schul­pflich­ti­gen) Kin­dern kann ich da nur sagen: Hal­lo, geht’s noch? Die Kon­trol­le der HA ist zunächst ein­mal Sache der Schu­le bzw. des Leh­rers. Natür­lich will ich als Elter infor­miert wer­den, wenn die Sache aus dem Ruder läuft und mein Nach­wuchs beschließt über­haupt kei­ne HA mehr zu machen. Aber ich will NICHT jedes Mal irgend­ei­nen Wisch unter­schrei­ben müs­sen, nur weil er/sie mal kei­nen Bock hat­te irgend­wel­che Ver­ben in irgend­wel­che Lücken einzusetzen.

Wie wäre es mit fol­gen­der Ana­lo­gie: Ab sofort wird jedes Ver­säum­nis des Leh­rers SOFORT der Schul­lei­tung gemel­det. Wenn er zu spät kommt, wenn er über­zieht, wenn er sein Buch bzw. die Arbeits­blät­ter ver­ges­sen hat, wenn er ver­gisst die Tafel wischen, die Fens­ter schlie­ßen und die Stüh­le hoch­stel­len zu las­sen usw.

Also, lie­be über­eif­ri­ge Kollegen/innen, bit­te ent­spannt euch. Nobo­dy is per­fect und unse­re Schüler/innen sind es schon gar nicht. Bit­te gesteht ihnen zu, dass sie ab und zu die HA „ver­ges­sen“ (= nicht machen), ohne dass gleich ein Rie­sen­ge­döns gemacht wird.

Anspie­lung in der Überschrift …