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TheorieQuatschTest

Nächs­te Woche schreibt mei­ne Toch­ter in ihrem Bad­min­ton-Kurs den Theo­rie­test und ich kann mir schon vor­stel­len, was für idio­ti­sche Fra­gen sie beant­wor­ten muss: „Wie breit müs­sen die Spiel­feld­li­ni­en sein?“ (40 mm) – „Wie­vie­le Federn muss der Feder­ball haben?“ (16) oder „Wie schwer muss der Feder­ball sein?“ (zwi­schen 4,74 und 5,50 Gramm).

Ent­spre­chend wird dann z.B. bei einem Vol­ley­ball-Theo­rie­test gefragt, wel­chen Abstand die Angriffs­li­nie zur Mit­tel­li­nie oder wel­che Auf­ga­ben der zwei­te Schieds­rich­ter hat. Es soll ja Kol­le­gen­In­nen geben, die ihren Schü­lern als Vor­be­rei­tung ein 20-sei­ti­ges (!) Hand­out geben und alles ist „Stoff“.

Unsin­nig fin­de ich es zum Bei­spiel auch, wenn Schü­le­rIn­nen, die mit Mühe und Not halb­wegs bag­gern und prit­schen kön­nen, das 4–0‑2 Läu­fer­sys­tem ken­nen und beschrei­ben sollen.

Wahn­sin­nig inter­es­sant für Schü­ler und wich­tig fürs spä­te­re Leben ist natür­lich auch die GESCHICHTE einer Sport­art. Der Klas­si­ker im Theo­rie­test ist dann immer: „Wann wur­de Sport­art XY olympisch?“

Man kann ja schon berech­tig­te Zwei­fel am Sinn so eines Tes­tes all­ge­mein haben, aber die­se däm­li­chen Fra­gen nach Brei­te bzw. Abstand von Lini­en, Gewicht bzw. Beschaf­fen­heit von Bäl­len, Jah­res­zah­len o.ä. sind m.E. völ­lig daneben.

Schlecht fin­de ich es aller­dings auch, wenn man all­zu läp­pi­sche oder gar Non­sen­se-Fra­gen stellt wie: „Ein ande­res Wort für Schmet­ter­lings­schwim­men ist a) Wal, b) Del­fin, c) Rob­be.“ Damit ent­wer­tet man sein Fach und macht sich zum Affen.

Mei­ner Mei­nung nach soll­ten die Schü­ler die wich­tigs­ten Regeln und Grund­tech­ni­ken ken­nen, damit sie die Spie­le z.B. in ihrer Frei­zeit SPIELEN kön­nen. Des­halb bekom­men sie von mir ein maxi­mal zwei Sei­ten umfas­sen­des Hand­out mit den wich­tigs­ten Regeln. Tech­nik und Tak­tik wer­den aus­chließ­lich im Unter­richt bespro­chen (und am Anfang der nächs­ten Stun­de wie­der­holt), dafür gibt es kei­ne Hand­outs. Das bedeu­tet, dass die Schü­ler schon halb­wegs regel­mä­ßig kom­men müs­sen, wenn sie im Test eine ordent­li­che Punkt­zahl erzie­len wollen.

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Abitur-Korrektur

  1. Dani

    > Mei­ner Mei­nung nach soll­ten die Schü­ler die wich­tigs­ten Regeln und >Grund­tech­ni­ken ken­nen, damit sie die Spie­le z.B. in ihrer Frei­zeit SPIELEN >kön­nen.

    Also du meinst, man soll­te eher Fra­gen stel­len wie:

    Wel­che Vor­schrif­ten hin­sicht­lich der Spie­ler­klei­dung gibt es beim Beachvolleyball?

    a)Die Spie­ler müs­sen Shorts und ein Trä­ger­shirt tragen

    b)Die Spie­ler müs­sen Shorts tra­gen, kön­nen aber auf das Trä­ger­shirt ver­zich­ten, damit man das Six­pack bes­ser sieht

    c) Es ist egal, was die Spie­ler anzie­hen, Haupt­sa­che sie sehen so aus wie Tom Crui­se in Top Gun

    Dani 😉

  2. Mich inter­es­sie­ren natür­lich mehr die Vor­schrif­ten für die Spie­le­rIN­NEN. Wie groß darf das Hös­chen höchs­tens sein? Darf mit einem Bauch­pier­cing gespielt wer­den oder muss das abge­klebt wer­den? Ab wel­cher Körb­chen­grö­ße muss ein Sport-BH getra­gen wer­den? usw.

  3. Dani

    > Mich inter­es­sie­ren natür­lich mehr die Vor­schrif­ten für die SpielerINNEN.

    Ach was ;-)Typisch Mann, wür­de ich mal sagen. Aber bit­te schön:

    > Wie groß darf das Hös­chen höchs­tens sein?
    Maxi­mal 5 cm an der Seite.

    > Darf mit einem Bauch­pier­cing gespielt wer­den oder muss das abge­klebt werden?

    Da gibt es kei­ne ein­deu­ti­ge Rege­lung. Es darf alles getra­gen wer­den, solan­ge kei­ne Ver­let­zungs­ge­fahr besteht.

    > Ab wel­cher Körb­chen­grö­ße muss ein Sport-BH getra­gen werden?

    Auch da gibt es kei­ne Rege­lung, weil das ja vom sub­jek­ti­ven Emp­fin­den der Sport­le­rin abhängt. 

    Beim Beach­vol­ley­ball ist ein Sport-BH alle­mal sinn­voll, wäh­rend in ande­ren Sport­ar­ten viel­leicht dar­auf ver­zich­tet wer­den kann 😉

    Dani

  4. OK, bis­lang nicht schlecht. Dann kom­men wir mal zur über­aus inter­es­san­ten GESCHICHTE die­ser Sportart:

    Wo wur­den in den Zwan­zi­ger­jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts die ers­ten Beach­vol­ley­ball Courts angelegt?

    Wo wur­den die ers­ten Zwei­er­team-Meis­ter­schaf­ten aus­ge­tra­gen und (zuge­ge­ben nicht ganz ein­fach) wer hat die­se Meis­ter­schaft organisiert?

    An wel­chen Plät­zen wur­de 1950 die ers­te offe­ne Meis­ter­schaft ausgetragen? 

    Wel­che bedeu­ten­de Ver­ei­ni­gung wur­de 1965 gegründet?

  5. Dani

    > Wo wur­den in den Zwan­zi­ger­jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts die ers­ten Beach­vol­ley­ball Courts angelegt?

    In San­ta Moni­ca, Kalifornien

    > Wo wur­den die ers­ten Zwei­er­team-Meis­ter­schaf­ten ausgetragen 

    Sie­he oben.

    > und (zuge­ge­ben nicht ganz ein­fach) wer hat die­se Meis­ter­schaft organisiert?

    Ber­nie Holtzman

    > An wel­chen Plät­zen wur­de 1950 die ers­te offe­ne Meis­ter­schaft ausgetragen? 

    San­ta Bar­ba­ra, Sta­te Beach, Coro­na Del Mar, Lagu­na Beach und San Diego. 

    > Wel­che bedeu­ten­de Ver­ei­ni­gung wur­de 1965 gegründet? 

    Die CBVA (Cali­for­nia Beach Vol­ley­ball Association) 

    Aber jetzt bist du dran – die 15-Punkte-Frage:

    Für wel­ches Kurio­sum sorg­te das deut­sche Beach-Duo
    Klemperer/Koreng in ihrem letz­ten Grup­pen­spiel bei der WM 2007 in Gstaad?

    Dani

  6. Georg

    Wollt ihr die­se Fra­gen nicht an RTL für „Wer wird Mil­lio­när?“ verkaufen? 🙂

    MAl im Ernst: ich kann nur mit dem Kopf schüt­teln, dass es für sol­che Tests Punk­te gibt, die in die Abitur­no­te einfließen.

  7. > Für wel­ches Kurio­sum sorg­te das deut­sche Beach-Duo
    Klemperer/Koreng in ihrem letz­ten Grup­pen­spiel bei der WM 2007 in Gstaad?

    Wenn’s wei­ter nichts ist: Beim Match Klemperer/Koreng gegen Harley/Pedro (2:0) bat die 2. Schieds­rich­te­rin nach strit­ti­gen Ent­schei­dun­gen und Pro­tes­ten der Spie­ler den 1. Schieds­rich­ter nach Satz­en­de, bit­te aus­ge­wech­selt zu wer­den. «Dann den 1. Schieds­rich­ter gleich mit», mein­ten die Spie­ler. Die anwe­sen­de Super­vi­so­rin erfüll­te den Wunsch.

    @Georg: Kei­ne Sor­ge, die Beach­vol­ley­ball-Fra­gen sind ein klei­nes Geplän­kel zwi­schen zwei Sportlehrern/innen. Die Bei­spiel­fra­gen in mei­nem Arti­kel sind aber alle authen­tisch. Soll kei­ner sagen, der Sport sei nicht auch „wis­sen­schaft­lich“ 😉

  8. Robert Kübler

    Hal­lo Jochen,

    ich geb dir völ­lig Recht, dass so blöd­sin­ni­ge Fra­gen in so einem Test nichts ver­lo­ren haben.

    >Ent­spre­chend bekom­men sie von mir ein maxi­mal zwei Sei­ten umfas­sen­des Hand­out mit >den wich­tigs­ten Regeln. Im Theo­rie­test wer­den die­se dann zusam­men mit Fra­gen zu >grund­le­gen­der Tech­nik und Tak­tik abgeprüft.

    Wenn du auf dem Hand­out nur die Regeln hast, prüfst du dann an Tech­nik und Tak­tik nur ab, was du im Unter­richt „münd­lich“ ver­mit­telt hast? Und was wenn jemand genau in der Stun­de krank war?

    Mei­ne hand­outs sind des­halb auch mal 8–10 Sei­ten lang (mit viel Bil­dern; außer­dem samm­le ich die wie­der ein zum Kopien spa­ren) und ent­hal­ten wesent­li­che tech­ni­sche und tak­ti­sche Ele­men­te, die für den Theo­rie­test rele­vant sind.

    Gruß, Robert

  9. > Und was wenn jemand genau in der Stun­de krank war?

    Alles wird am Anfang der nächs­ten Stun­de noch­mal wie­der­holt. Aber ZU oft darf man natür­lich nicht feh­len. Aber das ist ja durch­aus in mei­nem Sinne 😉

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