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Abitur-Strategie

Ach­tung: Die fol­gen­den Tipps gel­ten nur für das baye­ri­sche Abitur.

Wel­che Auf­ga­be soll ich neh­men? Die Schwie­rig­keit des eigent­li­chen Tex­tes soll­te NICHT das ent­schei­den­de Kri­te­ri­um für dei­ne Wahl sein. Mit Hil­fe des zwei­spra­chi­gen Lexi­kons soll­test du nor­ma­ler­wei­se bei­de Tex­te ver­ste­hen. Ein häu­fi­ger Feh­ler von Schü­lern ist, dass sie (z.B. beim lite­ra­ri­schen Text) in den ers­ten zwei Absät­zen auf vier unbe­kann­te Wör­ter sto­ßen und sofort mit dem Lesen auf­hö­ren („Ich ver­ste­he den Text nicht.“). Wenn du aller­dings nach dem zwei­ten sorg­fäl­ti­gen Lesen immer noch nicht so recht weißt, wor­um es eigent­lich geht, soll­test du doch bes­ser den Sach­text bearbeiten.

Lite­ra­ri­sche Auf­ga­be: Auch wenn du ansons­ten Lite­ra­tur nicht beson­ders magst, soll­test du dir die lite­ra­ri­sche Auf­ga­be im Abitur zumin­dest anschau­en und sie nicht von vor­ne­her­ein aus­schlie­ßen („Lite­ra­tur habe ich noch nie gekonnt.“). Als Faust­re­gel kann man sagen, dass der Sach­text oft schwie­ri­ger ist, die Fra­gen dazu (vor allem ihr Bezug) oft leich­ter sind. Die ers­ten bei­den Fra­gen zum Sach­text fol­gen nor­ma­ler­wei­se dem Text in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge, also bezieht sich die ers­te Fra­ge häu­fig z.B. auf die ers­ten zwei Absät­ze, die zwei­te Fra­ge auf die nächs­ten drei usw. Ledig­lich die drit­te Fra­ge (meis­tens zu use / choice of lan­guagestyle bzw. expli­zit sty­li­stic devices) erfor­dert, dass man im gan­zen Text sucht. Der lite­ra­ri­sche Text ist hin­ge­gen oft­mals leich­ter, dafür sind die Fra­gen schwie­ri­ger, weil sie sich nicht nur auf zwei oder drei Absät­ze bezie­hen. Ein typi­sches Bei­spiel sind die Cha­rac­te­ri­ze Auf­ga­ben, für die man im gan­zen Text nach pas­sen­den Pas­sa­gen suchen muss.

Das Haupt­kri­te­ri­um für dei­ne Wahl soll­ten die Ques­ti­ons on the text sein, denn für sie bekommst du auch die meis­ten Punk­te (50 von 130 BE). Ana­ly­sie­re auf wel­che Passage(n) sich die Fra­ge bezieht, ob klar ist, was du über­haupt machen sollst und ob sich Fra­gen über­schnei­den. Vor­aus­set­zung für die­se Ana­ly­se ist natür­lich, dass du den Text min­des­tens zwei­mal sorg­fäl­tig gele­sen hast und wich­ti­ge unbe­kann­te Wör­ter nach­ge­schla­gen hast.

Das zwei­te Kri­te­ri­um für dei­ne Wahl soll­ten die Com­po­si­ti­on The­men bzw. der Car­toon sein. Übli­cher­wei­se ist zumin­dest das ers­te The­ma so all­ge­mein gehal­ten, dass eigent­lich jeder dazu etwas daher­schwa­feln kann. Je mehr du über ein kon­kre­tes The­ma weißt und je bes­se­re Argu­men­te bzw. Bei­spie­le du prä­sen­tie­ren kannst, des­to bes­ser. Wenn dir dann auch noch eine ori­gi­nel­le Über­schrift (falls ver­langt), eine inter­es­san­te Ein­lei­tung und ein guter Schluss ein­fal­len, kann nichts mehr schief gehen.

Die Media­ti­on hilft dir bei dei­ner Ent­schei­dung über­haupt nicht. Es ist selbst für Leh­rer unmög­lich, mal schnell im Kopf eine eng­li­sche Zusam­men­fas­sung eines deut­schen Tex­tes zu produzieren.

Rei­hen­fol­ge der Auf­ga­ben: Obwohl die Media­ti­on als letz­tes auf dem Auf­ga­ben­blatt erscheint, soll­test du sie NICHT als letz­tes bear­bei­ten. Nach meh­re­ren Stun­den kon­zen­trier­ter Arbeit lässt bei den meis­ten Schü­lern die Kon­zen­tra­ti­on erheb­lich nach. Im Ver­gleich ist es viel ein­fa­cher, noch schnell einen Auf­satz zu einem Wischi-Waschi Laber­the­ma aufs Papier zu brin­gen. Ich emp­feh­le des­halb fol­gen­de Rei­hen­fol­ge: Ques­ti­ons on the text – Media­ti­on – Com­po­si­ti­on.

Seit 2016 hast du (absurd) viel Zeit, näm­lich 240 Minu­ten. Hier ein gro­ber Zeit­rah­men, wenn du die vol­len vier Stun­den aus­schöp­fen möchtest:

  • Ent­schei­dungs­pha­se: 30 Min.
  • Ques­ti­ons on the text: 60 Min.
  • Media­ti­on: 60 Min.
  • Com­po­si­ti­on: 60 Min.
  • Durch­le­sen / Über­ar­bei­ten: 30 Min.


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  1. Max

    Not that bad 😉

  2. John

    Very hel­pful

  3. Richard

    very hel­pful indeed!

  4. Manuel

    Feyn!

  5. Barney

    thanks a lot!

  6. Helli

    Wun­der­bar struk­tu­riert, sehr hilfreich -
    vie­len Dank!

  7. Anna

    Vie­len Dank! Gera­de den Tipp für die Rei­hen­fol­ge fand ich sehr hilfreich.

  8. Maximilian Meyer

    Sehr, sehr gute Sei­te ! hab mir alles aus­ge­druckt und durch­ge­ar­bei­tet! Kom­me zwar nicht aus Bay­ern ( MV), jedoch hat dies alles abge­deckt was ich benö­ti­ge fürs Eng­lisch-Abi ! Mor­gen ist es soweit 🙂

  9. Plaflaff

    Sich für das schrift­li­che Abi und gegen das Kol­loq zu ent­schei­den ist in der Tat ein guter Tipp. Vie­le mei­ner Freun­de muss­ten mit Erschre­cken fest­stel­len, dass sie im Kol­loq – trotz inten­si­ver Vor­be­rei­tung – kaum ein Wort her­aus­ge­bracht haben. Ich hin­ge­gen fand das schrift­li­che Eng­lisch­abi (2017) wirk­lich mach­bar, auch für mitt­le­mä­ßi­ge Schü­ler. Und wie Sie schon sag­ten: Die Laber-The­men sind DAS gro­ße Plus schlecht­hin. Irgend­was kann man doch immer zu gewis­sen The­men sagen, solan­ge es nicht total hane­bü­chen wird. Außer­dem: Der Zeit­rah­men des schriftl. Eng­lisch­abi ist mMn sehr groß­zü­gig bemes­sen, wes­we­gen man viel „Extra-Zeit“ hat, um unbe­kann­te Voka­beln nach­zu­schla­gen. Das kann man so im Kol­loq auch nicht.

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