Normalerweise schaue ich mir (wie wohl die meisten Aficionados) Videos von Profis wie Lorena Tarantino & Gianpiero Galdi und Michael Nadtochi & Silvina Tse an. Das ist unterhaltsam und inspirierend, aber gleichzeitig auch sehr frustrierend, weil ich natürlich niemals auch nur annähernd so gut tanzen können werde. Deshalb ist es ganz erholsam, sich von Zeit zu Zeit richtig mieses Gegurke anzuschauen. Dann denkt man sich, dass man selber doch gar nicht sooo schlecht tanzt.
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Eigentlich wollte ich ja lediglich wissen, was genau die „Cadencia“ bei den 9 Archaischen Elementen von Nicole Nau und Luis Pereyra sein soll. Ich kannte die „Kadenz“ bislang nur aus der Harmonielehre, aber hier musste es sich ja um eine Figur handeln. Folgendes habe ich gelernt (alle Zitate stammen von S. 123–129):
In seinem neuesten Beitrag beschäftigt sich Gerhard Riedl mit der Frage „wer was warum nicht versteht“. Das ist natürlich eine Steilvorlage, um mal zu schauen was er alles nicht versteht.
Einer der lächerlichsten Tango-Begriffe, der mir in letzter Zeit häufiger begegnet, ist der „newclassic“ (bzw. „neo-klassische“) Tanzstil.
Update: Den Artikel, auf den ich mich im Folgenden beziehe, gibt es im Original nicht mehr, er wurde „überarbeitet“.
Wer Klaus Wendels Blog halbwegs regelmäßig liest, hat gelernt, dass Tango waaahnsinnig kompliziert ist. Selbst vermeintliche einfache Bewegungen wie Gehen oder Ochos sind in Wahrheit derart komplex, dass „kaum jemand“ sie in Worte fassen bzw. erklären kann. Immer wieder möchte man ihm mit Wittgenstein zurufen: „Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen.“
Tango kommt ja auch in vielen Show-Auftritten bleischwer daher: Ernste, oft geschmerzte Mienen, Zeitlupen-Bewegungen und viel Stillstand bei schleppender Musik. Wie gut, dass es auch lustige Auftritte gibt.
Wenn es um Spaß beim Tanzen und Lebensfreude geht, denke ich als erstes an Miguel Ángel Zotto. Er ist nicht nur ein großartiger Tango-Tänzer, sondern beherrscht auch Rock’n’Roll. Alle Trauriger-Gedanke-Schlurfer, Geschmerzte-Miene-Latscher, Fuzzelschrittler und Am-Ort-Dreher aufgemerkt: So viel Spaß kann man beim Tanzen haben! Hier meine drei Lieblingsvideos:
Die Academia Nacional del Tango hat vor kurzem ihre Regeln (códigos) für Encuentros aktualisiert. Hier die wichtigsten Neuerungen:
Meine Version des berühmten „Cups“ Song aus dem Film „Pitch Perfect“ (Beginn bei 1:10). Ich mache das Ganze zu Tango Musik, habe die Original-Choreo etwas abgeändert und mache sie auf beiden Seiten, also mit beiden Händen:
Der folgende Text ist eine Übersetzung von Why leading and following actually work von Veronica Toumanova.
Hast du dich jemals gefragt, wie es möglich ist, dass zwei Menschen ihre Bewegungen so präzise auf die Tangomusik koordinieren, dass sie praktisch zu einem sich ständig verändernden Wesen werden? Hast du jemals eine besonders gekonnte Tangoaufführung gesehen und warst erstaunt, wie makellos die menschliche Verbindung in einem erfahrenen Paar werden kann, trotz der Geschwindigkeit, der damit verbundenen Risiken, des Stresses, der Improvisation, der schwierigen Tanzschritte? Hast du dich jemals über die Magie dieses Tanzes gewundert? Nach vielen Jahren im Tango haut mich dieses Verbindungsphänomen immer noch um. Und doch bringe ich Menschen jeden Tag genau das bei: Sich mit einem anderen Wesen zu verbinden, zu führen oder zu folgen, eins mit der Musik zu werden, die eigenen Körperbewegungen auf die Bewegungen einer anderen Person abzustimmen und gemeinsam zu improvisieren.